7. Etappe von Marquartstein nach Berchtesgaden
vom 26. bis 29. Mai 2016
Donnerstag 26. Mai 2016
Marquartstein – Ruhpolding: 25 Kilometer
Zum „Finale furioso“ – so die Bezeichnung im Wanderfüher – starteten 16 Wanderfreunde des Schwäbischen Albvereins, um die letzte Etappe auf dem „Maximiliensweg“ von Lindau nach Berchtesgaden zu bewältigen.
Alle Teilnehmer reisten bereits am Mittwoch nach Ruhpolding an, um gut ausgeruht am Donnerstagmorgen das erste Teilstück der Wanderung angehen zu können. Nach reichlich Stauerfahrung auf der Autobahn kamen alle Teilnehmer gut und vor allem gutgelaunt in Ruhpolding an und genossen noch ein kühles Bier im Übernachtungsquartier „Schneidersepp“.
Bei herrlichem Frühsommerwetter ging es dann am zeitigen Morgen mit dem Bus von Ruhpolding nach Marquartstein, dem letztjährigen Endpunkt der 6. Etappe.
Nach dem obligatorischen Startfoto und einer kurzen Erklärung zur Wegstrecke durch Wanderführer Helmut hieß es Abmarsch. Kurz nach Verlassen des Ortes ging es dann auch schon steil bergan. Durch den schattigen Wald führte der Weg in Richtung „Hochgern“, der jedoch nicht bestiegen wurde.
Bei einer schön gelegenen, aber noch nicht bewirtschafteten Almhütte wurde Mittagsrast gehalten und neue Kräfte gesammelt. Nach einem relativ steilen Abstieg ging es über saftige Almwiesen wieder bergan in Richtung „Hochfelln“. Doch auch dieser Gipfel wurde angesichts der langen Wegstrecke nicht bestiegen. Endlos lang zog sich der Weg hinunter ins Tal Richtung Ruhpolding hin. Auch fand sich leider keine Einkehrmöglichkeit, was der Moral und dem Marschierwillen sicherlich gut getan hätte. Als dann endlich Ruhpolding erreicht war und Jeder dachte jetzt ist das Ziel erreicht, musste man feststellen, dass es sich bei Ruhpolding um eine weitläufige Gemeinde handelt. Doch ein schönes Gasthaus mit Biergarten lud dann doch noch zu einer wohlverdienten Rast ein. Zunächst wurde der Durst gelöscht und dann die Spezialität des Hauses gekostet – nämlich riesige Windbeutel in allen Variationen. Nach dieser überaus guten Einkehr war die letzten zwei Kilometer bis zum Gasthof „Schneidersepp“ eine Leichtigkeit.
Das Abendessen wurde dann in der nahe gelegenen Pizzeria eingenommen, wo bei gutem Essen der Tag nochmals verarbeitet wurde.
Freitag 27. Mai 2016
Ruhpolding – Bad Reichenhall: 26 Kilometer
Nach einem kräftigen Frühstück hieß es dann um 08.00 Uhr Abmarsch. Auch das Wetter war wiederum ideal. Von Ruhpolding führte der Weg zunächst gemächlich ansteigend in Richtung Inzell, das gegen 11.00 Uhr erreicht wurde. Hier wurden Vesper und Getränke eingekauft. Es folgte nun ein steiler Anstieg mit 750 Höhenmeter hinauf zur „Kohleralm“. Wanderfüherer Helmut ging mit langsamen und gleichmäßigen Schritten voran, so dass der gewaltige Anstieg von allen bestens gemeistert wurde. Oben auf dem Bergkamm angekommen bot sich ein fantastischer Ausblick auf die noch verschneiten Berge der Berchtesgadener Alpen.
Bei der wunderbar gelegenen „Kohleralm“ wurde Mittagsrast gehalten und sich für den Weitermarsch gestärkt. Der Weg zur „Zwieselalm“ durch den Latschenwald mit den riesigen Wurzeln war mühsam, da jeder Schritt sorgsam gewählt werden musste. Trotz der relativ geringen Entfernung brauchte man so über eine Stunde, doch der Blick von der „Zwieselalm“ hinunter in das Tal nach Bad Reichenhall war überwältigend. Für etwas Irritation sorgten jedoch unterschiedliche Zeitangaben für den Abstieg von über 900 Höhenmeter hinunter nach Bad Reichenhall. So stand auf einer Tafel 2 Stunden, auf einer anderen 4 Stunden. Was jetzt nun? – so die bange Frage, nachdem man schon rund 6 Stunden unterwegs war. Es half alles nicht, also los. Der Weg zog sich endlos dahin und mancher Wanderfreund klagte über Blasen, Druckstellen oder Kniebeschwerden. Auch hier war bei den ersten Häusern von Bad Reichenhall das Ziel noch lange nicht erreicht. Auf heißem Asphalt und entlang einer vielbefahrenen Straße ging es ins Zentrum der Stadt, das gegen 17.00 Uhr erreicht wurde. Mit dem kostenlosen (da wir Gästekarten hatten) und punktgenauen Linienbus ging es über Inzell zurück nach Ruhpolding.
Auf Empfehlung der Gastwirtin wurde das Abendessen in einem Gasthaus, das etwa 20 Minuten Fußmarsch entfernt lag, eingenommen. Kurz nach dem Abmarsch entlud sich ein kräftiges Gewitter über Ruhpolding und so wurden diejenigen, die keinen Platz im Auto von Richi fanden, trotz Schirm richtig naß. Aber lieber am Abend eine nasse Hose, als am Tage bei der Wanderung durchnässte Klamotten, so der Galgenhumor seitens der Regenmarschierer.
Bei einem guten Essen war dann auch die Regendusche bald vergessen.
Samstag 28. Mai 2016
Bad Reichenhall – Berchtesgaden: 17 Kilometer
Mit etwas Wehmut fing der Tag an – zumindest bei Wanderführer Helmut -, denn heute stand die letzte Etappe der „Maximilianswanderung“ an. Nach dem Frühstück beim „Schneidersepp“ wurden die Koffer bzw. Rucksäcke eingeladen und mit dem Auto ging es nach Bad Reichenhall. Dort wurde kurz eingekauft und dann ging es auch gleich los. Bei wiederum herrlichem Wetter führte der Weg durch die schöne Innenstadt leicht bergan nach Bayrisch Gmain. Kurz vor Ende der Ortschaft wurden in einem Getränkemarkt nochmals die Trinkvorräte aufgetankt.
Und nun geschah etwas, was für jeden Wanderführer den „Super-GAU“ darstellt. Beim Weitermarsch stellte man fest, dass Jemand fehlt!! Weder Wanderführer Helmut noch den anderen 14 Mitwanderern fiel auf, dass unser 1. Vorsitzender Arnold nicht mehr dabei war. Keiner konnte sich erinnern, ob Arnold überhaupt die letzten eineinhalb Stunden mitgewandert war. Jetzt war Telefonmanagement angesagt. Da aber niemand die Handynummer von Arnold wusste, musste diese mühselig ausfindig gemacht werden. Letztlich half Arnold’s Frau Sonja aus der Patsche und so konnte Kontakt mit ihm aufgenommen werden. Des Rätsels Lösung war, dass Arnold in Bad Reichenhall noch beim Einkaufen war und dies niemand bemerkte. Als er aus dem Laden kam, waren alle weg und er kannte ja nicht den Weg.
Mittels Handy wurde dann Arnold wieder zur Gruppe dirigiert und so gab es beim Widersehen ein großes Hallo.
Der Weg führte nun über eine Kuppe in Richtung Bischofswiesen. Jetzt lagen die Berchtesgadener Alpen mit dem Watzmann im Mittelpunkt vor den Augen der Wandergruppe. Nach der Mittagsrast ging es relativ gemütlich dem großen Ziel Berchtesgaden entgegen.
Kurz vor 16.00 Uhr war der Marktplatz in der Stadtmitte und damit der Endpunkt des „Maximiliansweg“ erreicht.
Neben dem obligatorischen Abklatsch hatte Arnold noch eine Überraschung parat, denn er trug tapfer 3 Sektflaschen im Rucksack mit. Und so wurde auf die Maximilianstour und das Erreichen des Zieles angestoßen.
Mit dem Bus ging es dann zurück nach Bad Reichenhall.
Kaum war man im Gasthaus ging ein kräftiger Regenschauer nieder, wiederum hatte man Glück, dass dies nicht schon ein paar Stunden früher war.
Im Brauereigasthaus fand auch dieser Tag seinen Abschluss in gemütlicher Runde.
Sonntag 29. Mai 2016
Königsee – Watzmann-Ostdwand: 10 Kilometer
Zum krönenden Abschluss schlug Wanderführer Helmut einen Ausflug an den Königsee vor und von dort eine Wanderung von St. Bartholomä zur Watzmann-Ostwand.
Bei wiederum schönstem Wetter ging es nach der Fahrt mit dem Auto mit dem Boot von Königsee zur weltberühmten Kapelle St. Bartholomä.
Tausendmal klickten die Fotoapperate bei der Anfahrt auf St. Bartholomä. Auch das berühmte Echo gab es bei der Überfahrt zu hören.
Von St. Bartholmä führte die gemütliche Wanderung leicht bergan bis zum Fuß der riesigen 1.800 m hohen Ostwand des zweithöchten Berges von Deutschland.
Nach rund 2 Stunden war St. Bartholomä wieder erreicht und zwischenzeitlich bummelten tausende von Touristen durch den kleinen Ort.
Vor der Heimfahrt wurde noch in einem Biergarten in Bischofswiesen zu Mittag gegessen und dann ging es wieder in Richtung Heimat.
Erneut war es alles andere als eine gemütliche Fahrerei. Zuerst kilometerlanger Stau auf der Autobahn in Richtung München. Danach immer wieder kräftige Schauer mit Starkregen und Hagel.
Bei Biberach waren gar die Straßen überflutet, so dass man Umwege fahren musste.
Trotzdem kamen alle wohl behalten wieder in Ostdorf an.
Vier herrliche Wandertage, eine grandiose Tour und eine tolle Stimmung machten die Maximilianswanderung für alle Teilnehmer zu einem besonderen Erlebnis.
Neben Wanderführer Helmut waren noch weitere 6 Wanderer bei allen Etappen mit dabei. Dies waren: Walter und Hannelore Schmidtke, Dietmar und Heidi Foth, Bärbel Engels und Heidrun Haug.